Überblick
Während der Bauarbeiten am darmstadtium war die Störung in der Baugrube sehr gut zu erkennen. Sie trennt den hellen Granodiorit des Odenwaldes von den dunkleren, rötlichen Flussablagerungen des Oberrheingrabens. Diese besondere geologische Situation wurde 2007 genutzt, um eine permanente Messstation zur Bestimmung der Relativbewegungen an der Störung einzurichten.
Die Messstation liegt am nordöstlichen Rand der ehemaligen Baugrube und ist vom Keller des darmstadtiums aus zugänglich (nicht öffentlich). Zwei Fenster in dem ehemaligen Baugrubenverbau bieten einen direkten Blick auf die Störung. Im Zuge einer Sanierung im Jahr 2018 wurde die Messstation mit weiteren Geräten instrumentiert, so dass heute eine in Europa einzigartige Kombination von geowissenschaftlichen Messapparaturen zur Detektion aktiver tektonischer Bewegungen besteht. Die Messstation ist integriert in umfangreiche geologische, geophysikalische und geodätische Forschungsarbeiten, die sich mit der Krustendeformation und Seismizität im nördlichen Oberrheingraben beschäftigen. Ferner werden die Messstation und die Ergebnisse der verschiedenen Messreihen im Rahmen von Lehrveranstaltungen vorgestellt.